Was machen zwei Studenten der Buchwissenschaften, die viel zusammenhocken, aber nicht aus Verlegerfamilien stammen? Genau! – und da der eine sein Geld in einer Layoutsetzerei verdiente, der andere mit Artikeln zur Typografie, waren Ausrichtung und Name auch klar: „Typophiler Kleinstverlag Basse & Lechner“. Wobei „Kleinst“ nicht der Bescheidenheit geschuldet war – immerhin wurde schon über das Drehschild auf dem Dach der New Yorker Filiale diskutiert –, sondern den begrenzten finanziellen Mitteln dieses ambitionierten Start-Ups.
So dauerte es denn auch eine geraume Weile bis zum ersten richtigen Buch. Doch die Mühen haben sich gelohnt: Prämierung als eines der schönsten Bücher Deutschlands und beim TDC New York „for typographic excellence“ – das Drehschild wurde also langsam konkret, es fehlte nur weiterhin das Geld. So blieb das „Kleinst“ Programm, ermöglichte aber immerhin eine kleine, doch kontinuierliche Produktion und diverse Experimente. So die wohl erste Video-Lesung, eine großformatige Klage Machiavellis über die Ehe und immer wieder Entdeckungsreisen zu den Trouvaillen in den Niederungen der Kriminalkurzgeschichten. Da jedoch die Geburtsschwäche – ein funktionierender Vertrieb – bis heute nicht beseitigt wurde, sind noch etliche Ausgaben nahezu druckfrisch erhältlich. Sie warten auf ihre Erlösung durch Ihre Neugierde und natürlich Ihre Lektüre. Viel Vergnügen!